Ausgesprochenes Lob für die Planer - mit leisen Bedenken

Hemmschuhe, Brachpotenziale und Chancen richtig resümiert
Entscheidend ist, wie es jetzt weitergeht

Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 25.10.2012 // Quelle: Siegfried Kuhl

Den Ergebnissen des Stadtteilentwicklungskonzeptes Opladen sei explizit Anerkennung und Lob ausgesprochen. Die bisherigen Ergebnisse spiegeln genau Opladens Problematik, die brach liegenden Entwicklungsfelder und greifbaren Chancen. Leise Bedenken seien geäußert ob der weiteren Umsetzung, denn aus den fassbaren Ergebnissen müssen nun realisierbare Strategie- und Umsetzungspläne projektiert werden. Nicht zuletzt müssen sich nun aber auch einige Schlüsselgruppen in der Stadt bewegen lassen; dazu zählen insbesondere auch Eigentümer und Vermieter von Ladenlokalen und Wohnungen. Größerer Einzelhandel in der östlichen Bahnstadt wäre kontraproduktiv.
Leider konnte ich de facto aus gesundheitlichen Gründen und vorab dem, weil ich als Ortsfremder nicht erwünscht war, nicht an der Veranstaltung am 23. Oktober teilnehmen, falls es befremdlich wirken sollte, dass ich mich nicht am Abend selbst geäußert habe.
Darum liegt es mir umso mehr am Herzen, dies jetzt zu tun und dabei zunächst ausdrücklich den Verantwortlichen der Initiative und des Projektes zu danken, stellvertretend Herrn Oberbürgermeister Buchhorn, Herrn Dr. Zerweck, dem zuständigen Stadtentwickler Leverkusens, Frau Rottes von der Neuen Bahnstadt Opladen und den beteiligten Projektbüros, nicht zuletzt den kreativen Schülern des Landrat-Lucas-Gymnasiums und Leverkusener Bürgern, die ihre Gedanken eingebracht haben.
Jetzt ist wenigstens alles noch mal zusammengefasst: Opladen ist interessant, Opladen hat Potenzial, Opladen braucht größere Flächen, verträgliche Einzelhandelsergänzungen, Opladen sollte u.a. auf Gastronomie und Freizeitwerte setzen etc..
Werden denn die Themen in Folge aktiv aufgegriffen, v.a. unterstützt, wenigstens nutzentheoretisch (und -praktisch) ausformuliert? Dann hat sich der ganze Aufwand gelohnt, wenn die Konklusion auch nicht neu, aber richtigerweise nochmals thematisiert und damit kommuniziert, ins Bewusstsein gerufen wurde.
Ist denn gleich mit zu beurteilen von den Experten, ob es realistisch umsetzbar ist; z.B. größere Ladenflächen? Hier kommen die Eigentümer ins Spiel, die bis dato eher kaum bis gar nicht offen waren, zugunsten besserer Struktur auf höhere relative (kurzfristig optimierte) Mieten zu verzichten.
Manch einer davon könnte größere Flächen schaffen, weil ihm mehrere nebeneinander gehören; andere müssten kooperieren. Vielleicht auch mal auf den höheren Mietzins unattraktiver Ansiedlungen verzichten zugunsten guten Besatzes. Im Saldo – soweit nachhaltig gedacht wird - kommen die Vermieter dann besser weg als bislang.
Auch die Post muss überzeugt werden, dass eine kleinteilige Vermietung zwar u.U. kurzfristig lukrativer ist, langfristig und damit nachhaltig aber zu einem Preisverfall wegen strukturellen Nachteilen führt. Letztlich kann man das auch auf attraktiveren Wohnraum adaptieren. Der Immobilienmakler Pohlmann hat dies genau richtig wiedergegeben.
Diese betriebs- wie volkswirtschaftliche, im Reflex wiederum betriebswirtschaftliche Rechnung sollte v.a. den Vermietern - auch deren Maklern und Finanzierungsgebern - aufgezeigt werden im Stadtteilentwicklungsprojekt, vielleicht sogar Anreize dargelegt oder gegeben werden. Ansonsten gelingt der Absprung von der Down-Trading-Spirale nicht.
Die Hoffnung ist jetzt groß, dass der Wirkungszyklus weiter getrieben wird als bisher. Der darf nicht "versanden", sonst ist das Projekt auch zum Versanden verdammt. Nie waren die Chancen größer, zu verändern und zu verbessern! Wenn alle bereit sind, sich zu beteiligen.
Eine leise Ahnung hege ich, dass es zum Hinweis auf Immobilen- und Standortgemeinschaften kommen könnte. Die aber helfen praktisch nicht weiter in dem Fall. Hier sind tiefgreifende und auch absolut einzelwirtschaftliche Schritte unumgänglich.
Ein Mißverständnis war sicher der Hinweis auf Fachmärkte in der östlichen Bahnstadt. Das wäre an der Stelle eher kontraproduktiv. Gemeint war sicherlich der westliche Teil und damit ein Anschluss solcher an das visionäre und zu begrüßende, strukturell und der Größe nach verträgliche Einkaufscarré am oberen Ende der Bahnhofstraße.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Politik
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