Aleixo-Platini Menga: "Ich sehe die Reha als neuen Wettkampf"


Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 21.09.2012 // Quelle: TSV Bayer 04

Die Europameisterschaft in Helsinki und die Olympischen Spielen in London waren sein großer Traum – dann kam der Schock für Aleixo-Platini Menga: Der Leverkusener Sprinter hatte sich im Abschlusstraining einen Außenbandriss und einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen. Knapp drei Monate später resümiert der 24-Jährige die verpasste Chance und blickt nach vorn.
Aleixo-Platini Menga, kurz vor der Europameisterschaft in Helsinki haben Sie sich eine Verletzung am Kreuzband zu gezogen. Wie geht es Ihnen heute?

Die Verletzung ist nun elf Wochen her und es geht mir gut. Bis auf den Fakt, dass mir noch etwas in der Beinstreckung fehlt. Ich bin sehr motiviert und schaue jetzt nur noch nach vorne!

Die Reha-Maßnahmen finden in der Werkstatt der BayArena statt. Können Sie beschreiben, was da genau mit Ihnen gemacht wird?

Mein Reha-Coach, Carsten Rademacher, zeigt mir, wie ich meine Kraft und koordinativen Fähigkeiten optimal verbessern kann. Dazu benutzen wir Freihantelübungen, Übungen an Fitnessgeräten und die Wasseranlage der BayArena.

Welche Fortschritte haben Sie in den vergangenen Wochen gemacht?

Ich bekomme von Woche zu Woche immer mehr Kraft und Streckung am verletzten Bein. Wenn man mich jetzt gehen sieht, sieht man mir kaum an, dass ich operiert wurde. Mit Hilfe eines von der NASA entwickelten Gerätes ist es mir möglich mit 70 Prozent meines eigenen Körpergewichts zu joggen.

Die Verletzung war sicherlich ein Schock für Sie, was ging Ihnen in diesem Moment durch den Kopf?

Die Verletzung war hart. Ich stand sehr unter Schock. Die ganze Arbeit, der ganze Fleiß, die vielen Trainingslager und den Spaß, den ich bis dato hatte, wurde von jetzt auf gleich zerstört. Mich hat der Gedanke runter gerissen, dass ich vielleicht nicht mehr an meine Leistung anknüpfen kann. Doch mein Trainer Axel Berndt, meine Familie und Freunde haben mit Kraft gegeben! Ich sehe die Reha als neuen Wettkampf, den ich mit Ruhe und Vernunft meistern werde.


Sie wären mit der viertschnellsten Zeit über 200 Meter nach Helsinki gereist und hätten damit gute Chancen auf eine Medaillenplatzierung gehabt. Denken Sie manchmal darüber nach, wie Sie hätten abschneiden können?

Und wie ich darüber nachdenke! Aber ich war halt nicht dabei. Umso mehr reizt mich der Gedanke, dass ich eine Chance habe mit meiner Leistung eine Medaille zu holen. Meine Aufgabe ist es nun diese Gedanken in die Realität umzusetzen.

Wie haben Sie die EM und die Olympischen Spiele erlebt?

Als zwei großartige Veranstaltungen. Der Hype um Olympia war enorm.

Haben Sie vor dem TV mitgefiebert oder war die Enttäuschung über den Ausfall zu groß?

Es war nicht leicht vor der Flimmerkiste zu hocken. Einige rieten mir davon ab zu schauen. Am Ende war meine Neugier zu groß. Ich musste es einfach schauen und mitfiebern.


Für welchen Athleten in London haben Sie sich ganz besonders gefreut?

Für die Medaillen von Heinrich Popow bei den Paralympics und Raphael Holzdeppe sowie die Teilnahme von Alyn Camara. Alyn und ich sind Nachbarn und wohnen direkt am Stadion. Unser Ziel und Traum war es gemeinsam an den Olympischen Spielen teilzunehmen.

Wie sehen Ihre Prognosen für die kommende Saison aus?

Ich will einfach nur wieder sprinten. Ohne Schmerzen und ohne Gedanken, dass wieder etwas auseinander reißen könnte. Ich arbeite schon immer mit dem Motto sich keine Zeiten vorzunehmen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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