25 Jahre Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V.


Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 23.09.2011 // Quelle: Stadtverwaltung

Soeben hielt Bürgermeisterin Eva Lux anläßlich 25 Jahre Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V. folgende Rede:

"Sehr geehrte Frau Hastenrath und Frauen des Vorstandes,
Sehr geehrte Frau Becker
Sehr geehrte Frau Dr. Palzkill,
Sehr geehrte Gäste,

Als Bürgermeisterin von Leverkusen und Landtagsabgeordnete habe ich im Jahr eine Vielzahl von Einladungen, Jubiläen und Eröffnungen, bei denen es Grüße und Glückwünsche zu übermitteln gibt.

Es gibt aber immer wieder herausragende Anlässe. Das heutige Jubiläum ist ein solcher Anlass, bei dem eine Gratulation nachdenklich ausfällt und ein "herzlicher Glückwunsch" nicht leichten Herzens über die Lippen kommt.

Denn das Anliegen, dem sich die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt seit nunmehr 25 Jahren widmet, ist ein sehr ernst zu nehmendes. Es geht um körperliche und seelische Verletzungen, um Gewalt und Grausamkeiten. Und zwar nicht im Fernsehen oder Kino, sondern im realen Leben. Und nicht irgendwo, sondern hier in dieser Stadt.

Seit 25 Jahren leistet die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt eine sehr wertvolle Arbeit. Sie ist Anlaufstelle und bietet Opfern Beratung und Begleitung.
In unermüdlicher Arbeit haben die Gründerinnen und Mitarbeiterinnen aber auch dazu beigetragen, ein Verbrechen zu enttabuisieren, das im Verborgenen geschieht und die Opfer nicht nur körperlich versehrt, sondern ihnen im schlimmsten Fall auch noch einen öffentlichen Makel anhängt, wenn sie sich wehren.

Wir müssen nur in die Schlagzeilen des vergangenen Jahres sehen:
Ob Strauss-Kahn oder Kachelmann:
Stets geht es um etwas, das zwischen zwei Menschen geschehen ist und um die Glaubwürdigkeit des Opfers, das sich einem öffentlichen Spießrutenlaufen aussetzen muss. Wem von beiden Glauben geschenkt wird, ist dabei höchst subjektiv, und die Medien spielen nicht immer eine hilfreiche Rolle.

Es ist das Verdienst der Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle, eine größere öffentliche Sensibilisierung erreicht zu haben. Auch hat die Forderung nach einer frühzeitigen Beweissicherung zu einer besseren Objektivierung der Taten beigetragen.

Unschätzbar ist aber das Angebot, jederzeit parteilich für die Opfer da zu sein, ihnen zuzuhören, zu helfen und sie bei dem schweren Gang zu Polizei und Ärzten zu begleiten.

Auch einen weiteren Erfolg hat der ehemalige "Frauennotruf" erreicht:
Ein weiteres großes Tabu ist in den vergangenen 25 Jahren gebrochen worden, nämlich das von männlichen Opfern.

Den Gründerinnen und Mitarbeiterinnen gebührt für ihren unermüdlichen Einsatz Anerkennung und Respekt. Die trockenen Fallzahlen beweisen, dass ihre Arbeit nötig und wichtig ist. Denn hinter jedem "Fall" verbirgt sich das Einzelschicksal eines Menschen, der in Nöten ist und der Hilfe bedarf. Es ist gut zu wissen, dass sie hier in Leverkusen einen Ort haben, an dem sie Hilfe und Unterstützung finden.

Vielen Dank für Ihre gute und wertvolle Arbeit.
Alles Gute für die Zukunft."


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Politik
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