Ausstellungseröffnung: Verlacht, verboten und gefeiert

Zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland

Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 02.12.2010 // Quelle: Stadtverwaltung





Die Ausstellung Ausstellung "Verlacht, verboten und gefeiert" eröffnete Oberbürgermeister Buchhorn im Forum mit folgender Rede:

"Sehr geehrte Frau Heidemann,
sehr geehrte Frau Minnert,
sehr geehrte Frau Meier
sehr geehrter Herr Holzhäuser,
liebe Mitglieder des „Club der 100“ der WM-Stadt Leverkusen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich begrüße Sie alle sehr herzlich zur Ausstellungseröffnung „Verlacht, verboten und gefeiert - zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland“ hier im Forum Leverkusen.
Die Ausstellung und das Rahmenprogramm der kommenden beiden Wochen reihen sich in die Vielzahl der Host City Veranstaltungen des WM-Spielortes Leverkusen zur FIFA Frauen-WM 2011 ein und liefern uns sicherlich neue - interessante und teils kuriose - Ein- und Ausblicke in die Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland und – darauf komme ich später noch zu sprechen – in Leverkusen.

Lassen Sie mich zunächst feststellen, dass ich schon seit längerer Zeit wegen der tollen sportlichen Leistungen im Mädchen- und Frauenfußball - hieran hatten nicht zuletzt meine Besuche bei den Spielen des Frauenfußball-Bundesligateams von Bayer 04 Leverkusen ihren Anteil - ein großer Fan der FIFA Frauen-WM 2011 mit Leverkusen als einer der 9 Spielorte bin und diesem für uns alle einmaligen Sportereignis mit großer Freude entgegenblicke.
Wir werden diese Chance nutzen, die Popularität des Mädchen- und Frauenfußballs in unserer Stadt und darüber hinaus weiter zu steigern sowie unser Image als industriell geprägte Sportstadt mit eigenem Charakter und hohem Erholungswert, mit viel Grün vor allem an den Ausläufern des Bergischen Landes und mit romantischem Rheinufer im Norden, zu verbessern.

Bekanntlich werden in unserer Stadt 3 Vorrundenspiele am 28. Juni, 1. Juli und 6. Juli sowie ein Viertelfinale (vielleicht mit deutscher Beteiligung?) am 9. Juli 2011 im wunderschönen FIFA Frauen-WM-Stadion Leverkusen, in der BayArena, ausgetragen.

Und seit der von uns mit großer Spannung verfolgten Endrundenauslosung beim „Final Draw“ in Frankfurt/Main am 29.11.2010 wissen wir jetzt, dass wir die große Ehre haben, bei den Vorrundenspielen die Frauenfußball-Nationalmannschaften von Japan, Mexiko, Kolumbien, Schweden, Australien und Norwegen am Spielort Leverkusen begrüßen zu dürfen, die zwischenzeitlich auch schon mit ersten Delegationen in unserer Stadt waren.

Dabei ist für mich selbstverständlich, dass wir von der WM-Stadt Leverkusen gemeinsam mit der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH alles dafür geben, unseren Gästen und Fans aus aller Welt ein würdiger und besonders herzlicher Gastgeber zu sein und möglichst jeweils rund 30.000 Besucher der Spiele für unsere Stadt, unsere Mannschaft und die Region zu begeistern.

Ich kann Sie alle nur ermuntern, bei der FIFA Frauen-WM 2011 am Spielort Leverkusen persönlich mit dabei zu sein und dann die dabei einzigartige Atmosphäre zu genießen.

Und jetzt zum eigentlichen Thema, nämlich der Eröffnung der Ausstellung „Verlacht, verboten und gefeiert“ zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland. Ich bin dem Frauenbüro für die Initiative sehr dankbar, diese Ausstellung nach Leverkusen zu holen, denn es ist vielen nicht bewusst, dass der heute umjubelte Frauenfußball noch vor wenigen Jahren ganz andere – nämlich vielfach ablehnende – Resonanz hervorrief.

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern, wurde der Frauenfußball viele Jahrzehnte ignoriert und belächelt. Der DFB verbot seinen Vereinen noch 1955, Frauenabteilungen zu gründen oder Sportstätten für Frauen zur Verfügung zu stellen. Ich konnte es selbst kaum glauben, aber es hat doch tatsächlich bis 1970 gedauert, bis das Frauenfußballverbot wieder aufgehoben wurde.

Erst in den letzten Jahren hat sich die Einstellung zum Frauenfußball verändert, vor allem nachdem sich die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft international erfolgreich präsentierte. 2003 wurden die deutschen Frauen in den USA erstmals Weltmeister und verteidigten diesen Titel 2007 in China erfolgreich.

Die Ausstellung über die wechselhafte Geschichte des deutschen Frauenfußballs wurde von Jürgen Nendza und Eduard Hoffmann (beide heute anwesend) zunächst für die VHS Aachen konzipiert und wird seitdem in vielen Städten der Bundesrepublik gezeigt. Ich bin schon gespannt auf die kleine historische Sportschau, mit der die Autoren uns gleich in die Ausstellung einführen.

Es freut mich sehr, dass hier in Leverkusen die Ausstellung noch einen besonderen regionalen Bezug erhalten hat, indem das Frauenbüro mit Hilfe der Vereine Informationen über den Stand des Mädchen- und Frauenfußballs unserer Stadt zusammengetragen hat und hier präsentiert. Damit zeigt die Ausstellung auch, dass hier vor Ort der Mädchen– und Frauenfußball nicht mehr ganz am Anfang steht!

Neun Vereine engagieren sich im Mädchen- und Frauenfußball. Den Anfang machte schon 1972 die damals noch „Damenmannschaft“ genannte Frauenfußball-Elf des TuS 1892 Rheindorf. Ausgerechnet der Wirt der „Wupperschänke“ war der Ideengeber für die Gründung der ersten Frauenfußballmannschaft in Leverkusen.

Spätestens mit den Erfolgen der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft gründeten auch andere Leverkusener Vereine eigene Mädchen- und Frauenmannschaften. Dabei werden die Mädchen und jungen Frauen durch das ehrenamtliche Engagement von Trainern, Betreuern, Müttern und Vätern beim Training und Spielbetrieb unterstützt.
Ich kann Sie nur ermuntern, sich auch diesen regionalen Teil der Ausstellung einmal anzuschauen.
Für die gemeinsame Organisation der Ausstellung bedanke ich mich herzlich beim Frauenbüro. dem WM- Büro der Stadt Leverkusen, der Volkshochschule und dem SportBund Leverkusen e.V. und möchte Sie, liebe Gäste, herzlich einladen, neben dem Ausstellungsbesuch auch das Rahmenprogramm mit seinen vielfältigen Filmen rund um den Frauenfußball zu besuchen.

Besonders gefällt mir hier, dass es das Angebot für Schulklassen gibt, auch tagsüber einen Film zu buchen und sich die Ausstellung anzusehen.

Abschließend gilt mein besonderer Dank vor allem den Förderern und Sponsoren der Ausstellung „Verlacht, verboten und gefeiert - zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland“ zur FIFA Frauen-WM 2011, ohne deren Unterstützung deren Umsetzung nicht möglich gewesen wäre.

Es handelt sich dabei um das Land Nordrhein-Westfalen, die Kulturstiftung des Deutschen Fußball-Bundes und die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG. Diese sind heute vertreten durch Herrn Nils Klagge, Leiter der Projektgruppe Sportliche Großveranstaltungen des Landes Nordrhein-Westfalen und Herrn Frank Bolsenkötter von der EVL. Vielen Dank, dass Sie ebenfalls hier sind.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
Und jetzt gebe ich das Wort an unsere Moderatorin Anke Feller zurück.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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