Es piept aus Singapur und USA


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 26.08.2004 // Quelle: Wirtschaftsförderung

Die weltweite Überwachung und Verwaltung von Lagerbeständen großer Chemiekonzerne und anderer Lieferanten hochwertiger Materialien ist das Geschäft der Leverkusener ORBIT LOGISTICS Europe GmbH. Das im Gewerbegebiet Fixheide ansässige Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, die ihresgleichen sucht. „Wir haben nicht wie sonst üblich eine Software geschaffen für ein Problem, das es nicht gab. Sondern wir haben ein Problem erkannt und dafür eine Lösung entwickelt“, sagt Geschäftsführer Andreas Rabe. Das Problem besteht darin, dass Zulieferfirmen ihren Warenbestand nicht optimal organisieren. „Da lagern schon mal mehrere Tausend Liter und Kilogramm Material als totes Kapital, das zurzeit gar nicht benötigt wird“ weiß Mit-Geschäftsführer Joachim Klasen. ORBIT LOGISTICS hat eine Software entwickelt, die ständig den Füllstand eines Tanks abfragt und an das web-basierte System meldet, in welches Lieferant und Kunde Einblick nehmen können. Das System erfasst den Bestand, prognostiziert die zu erwartenden Produktions- und Absatzmengen und meldet per Mail oder SMS, wann das Lager aufgefüllt werden muss. Bei Stückgut funktioniert die Datenerfassung über Scans oder das Gewicht. Der Lieferant kann so frühzeitig auf zu erwartende Bestellungen reagieren. Vorteile für alle Wird eine Lieferung auf den Weg gebracht, können nun vorher die Lagerbestände benachbarter Kunden geprüft werden. So fährt der LKW nur einmal und ist in der Regel voll ausgelastet. Beschaffungskosten und das gebundene Kapital verringern sich. Lieferungen werden besser planbar. Die Kundenzufriedenheit wächst. Mehr als ein positiver Nebeneffekt ist die ständige Kontrolle von Gütern und Prozessen, wodurch Abläufe weiter optimiert werden können.

High-Tech aus Leverkusen
Das Potenzial einer optimierten Lagerhaltung erkannten Klasen und Rabe durch die Tätigkeit der ATplan Automatisierungstechnik GmbH, der Muttergesellschaft von ORBIT LOGISTICS, die die Beiden zusammen mit anderen Partnern schon 1992 in Leverkusen gründeten. Die Rechenzentren zur Überwachung des Systems werden in Atlanta (USA) und in Leverkusen betrieben. Die Datenpunkte, also die Läger der Kunden, in denen zum Beispiel Füllstände abgefragt werden, sind in ganz Europa, Südafrika, Brasilien und in Singapur. „Es piept bei uns aus aller Welt“, so Rabe denn alle Daten können von Leverkusen aus eingesehen werden. Das Haupt-Rechenzentrum in der Leverkusener Maybachstraße ist fast schon wieder zu klein, obwohl das Gebäude erst vor drei Jahren bezogen wurde. Die Perspektiven sind gut. „In Zukunft hat die bessere Auslastung von Anlagen Vorrang vor dem Neubau. Die Kunden werden also ihre Anlagen aufrüsten und die Lieferanten ihre Serviceverträge optimieren, um so bessere Geschäftsbeziehungen zu erreichen“, ist sich Rabe sicher. „Davon werden wir profitieren“.

Internationale Kunden
Mit dem Firmensitz in USA beschäftigt ORBIT LOGISTICS rund 50 Mitarbeiter, 37 davon Leverkusen. Die Lieferanten der Materialien, die das System überwacht, sind die Kunden der ORBIT LOGISTICS. Dazu gehören Bayer, BASF, degussa, Ciba, Shell, 3M, Akzo Nobel, Campina, Hochwald Nahrungsmittelwerke, Bosch und viele andere.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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