Florett-Fechter Maik Modisch: Lieber Training statt Schule


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 21.08.2004 // Quelle: TSV Bayer 04

An Olympischen Spielen nehmen Fechter des TSV Bayer 04 Leverkusen mit schöner Regelmäßigkeit teil. Derzeit in Athen gehört Degenspezialistin Britta Heidemann (21) zu den Aktiven. Bekanntester Fechter des Vereins ist sicherlich Dr. Arnd Schmitt, den sich nicht nur viele TSV-Nachwuchskräfte zum großen sportlichen Vorbild auserkoren haben.

Auch Maik Modisch bildet da keine Ausnahme und möchte gerne in die Fußstapfen des Doppel-Olympiasiegers treten. Der 11-Jährige ist unbestritten eines der größten Talente der Fechtabteilung des TSV Bayer 04. So nahm der Linkshänder innerhalb von 18 Monaten an insgesamt 29 Turnieren teil und erreichte dabei stolze 25 Platzierungen auf dem Podest. Konkret feierte er immerhin 13 Siege, dazu kamen je sechs zweite beziehungsweise dritte Ränge. Seine Erfolge feiert er mit dem Florett. Da der Säbel in seiner Altersklasse der Schüler noch nicht erlaubt ist, musste die Entscheidung zwischen den beiden anderen Waffen fallen. Diese Wahl fiel nicht schwer: "Ich habe mich bewusst für das Florett entschieden, weil ich es wegen der kleineren erlaubten Trefferfläche gegenüber dem Degen als anspruchsvoller empfinde.“

Zu seiner Sportart kam der in Odenthal wohnhafte Schüler übrigens eher zufällig. Als bei ihm Asthma festgestellt wurde, sollte auf Anraten der Ärzte ein sportlicher Ausgleich her - möglichst in der Halle und dazu bewegungsintensiv lauteten die wichtigsten Kriterien. Auf Vorschlag seines Großvaters Günter Ev begab er sich deshalb zum Fechttraining der TSV-Mehrkampfabteilung und war sofort von der Atmosphäre auf der Planche begeistert: Bereits zwei Tage nach dem Vereinseintritt am 15. November 2002 bestritt er in Solingen sein erstes Turnier und wurde auf Anhieb Dritter. Seitdem ist der junge Mann vom Fechten fasziniert. Als seinen bislang größten Triumph bezeichnet Maik den Gewinn der diesjährigen Rheinland-Landesmeisterschaften im Einzel. „Mein großes Ziel für die nächste Saison ist natürlich die Titelverteidigung.“

Danach, so prophezeit er selbst, wird sein Weg nach oben deutlich schwerer, da "ich dann eine Altersklasse höher in der Jugend B antreten muss". In dieser Klasse gibt es im Gegensatz zu den Schülern bereits schon Deutsche Meisterschaften und somit die Chance, sich mit dem besten Nachwuchs des gesamten Bundesgebietes zu messen. Auch Turniere im Ausland hat er schon bestritten, u.a. in Polen und den Benelux-Ländern. Von großen Verletzungen ist Maik bislang verschont geblieben, allerdings bekam er von einem Trainingspartner einmal das Florett in den Mund, weil er ohne seinen Kopfschutz agiert hatte. "So etwas darf niemals passieren, da bin ich selbst Schuld und den Ärger danach habe ich auch verdient", hat er aus dieser glimpflich ausgegangenen Episode seine persönlichen Lehren gezogen.

Mittlerweile trainiert er unter der Aufsicht von Coach Istvan Czakkel und TSV-Aktive Larissa Merkl mit großem Enthusiasmus drei Mal in der Woche jeweils zwei Stunden lang. Diesen Ehrgeiz für seinen Sport legt er nach eigener Aussage in der Schule nicht so gerne an den Tag. Nach den Sommerferien wird er die 6. Klasse der evangelischen Realschule in Burscheid besuchen. "Leider ist es nicht möglich, den ganzen Tag auf der Planche zu stehen, obwohl ohne Schule alles doch viel schöner wäre", gibt er verschmitzt lächelnd zu. Sein Berufswunsch kann kaum überraschen: Sportlehrer und Kadertrainer im Fechten. Jedoch haben seine Eltern und sein Großvater, der ihn zuverlässig zum Training und allen Turnieren begleitet, ein waches Auge darauf, dass die Schule nicht zu kurz kommt.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Sport
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