"Bodyguard" fürs Blech

Vogeldreck, Sonne und aggressiver Schmutz nagen am Autolack
Warum die haarfeine Schicht heute so viel kann

Archivmeldung aus dem Jahr 2001
Veröffentlicht: 10.09.2001 // Quelle: Bayer

Foto Bayer AGIs it love? – Autolack dankt liebvolle Pflege mit brillantem Glanz über viele Jahre.

Autofahrers Albtraum: Erst hageln vom Kieslaster Sandkörner auf die Motorhaube, und dann klecksen die Tauben unter der Dorflinde auf das geparkte Schmuckstück. Von glühender Spaniensonne, Baumharz oder alltäglichem aggressiven Schmutz ganz zu schweigen. Autolack hat's schwer. "Dabei zählen Autos zur Spezies der Dünnhäuter. Nur wenige hundertstel Millimeter misst die schützende Schicht, die ihnen mit Farbe und Glanz ein strahlendes Outfit verleiht", weiß Bayer-Lackspezialist Dr. Hans-Ulrich Meier-Westhues. Schließlich zählt sein Unternehmen zu den weltweit führenden Rohstofflieferanten der Lackindustrie.

Kein Wunder also: Diese Haut will richtig gepflegt sein. Und das alles braucht man dazu: etwas Zeit, alte Handtücher oder Mikrofaserlappen, Politur, Hartwachs oder entsprechende Kombimittel. Am Anfang steht die Fahrt in die Waschanlage, damit der Schmutz später nicht wie Schmirgel wirkt. Hartnäckige Insektenreste können mit käuflichen Speziallösungen entfernt werden. Wunder soll auch Cola wirken: Man lasse ein damit getränktes Stück Zeitungspapier eine halbe Stunde lang auf den Klecks einwirken.

Sieht der Lack nach der Wäsche matt aus und perlt das Wasser nicht richtig ab, muss zunächst poliert werden. Dazu wenige Tropfen Politur aufs Tuch geben und kleine Flächen - z.B. etwa ein Viertel der Motorhaube - kreisend einreiben. Wichtig: Niemals in der prallen Sonne arbeiten. Sonst trocknet das Mittel, bevor es einzieht. Dann mit weichen Tüchern blank polieren. Der Profitrick gegen Fingertapser: ein Tuch in jeder Hand.

Anschließend mit dem Wachs genauso verfahren. Es versiegelt den Lack, erhält die Elastizität und schützt vor Umwelteinflüssen. Auch intakter Lack sollte mindestens zweimal im Jahr gewachst werden – nämlich vor und nach der schmuddeligen Jahreszeit.

"Polierwütige aufgepasst", warnt Meier-Westhues. "Viel hilft nicht viel, denn dann ist bald 'der Lack ab'. Mit jeder Politurrunde wird nämlich etwas davon abgetragen." Und noch einen Tipp hat der Bayer-Experte speziell für Neuwagenbesitzer parat: Sie sollten ihre Pflegelust in den ersten Wochen bremsen, weil der Lack noch nicht voll ausgehärtet und empfindlich ist.

Warum geben gepflegte Autolacke bei allem Stress ein so gutes Bild ab? Der Grund heißt Polyurethan, übrigens bei Bayer erfunden. Aus diesem Rohstoff werden die meisten hochwertigen Lacksysteme aufgebaut. "Die Stärke von Polyurethan ist", so Meier-Westhues, "dass es vieles gleichzeitig kann. Es macht den Lack chemikalien- und witterungsbeständig, lässt sich in allen Farben colorieren, ermöglicht Metallic- und Perlglanzeffekte und zeigt eine hohe Kratz- und Steinschlagfestigkeit."

Und was tun, wenn der Lack doch einmal Macken und Schrammen zeigt? Bei kleinen Schäden einen Lackstift kaufen und ausbessern. Achtung: Dabei auf die richtige Nummer der Lackfarbe achten. Sollte bereits Rost angesetzt haben, diesen vorher mit einer feinen Drahtbürste oder mit Schmirgelpapier gründlich entfernen. Schäden bis Pfenniggröße lassen sich so gut kaschieren, alles darüber ist Patchwork und beim Lackierfachbetrieb besser aufgehoben.

Tipps zur Lackpflege für alle im Internet surfenden Automobilisten gibt's auch unter "www.swr-online.de/ratgeber-auto/tipps" (SWR).


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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